Ein einmaliges Konzept: Ersthelfersysteme im Havelland
Seit über zwei Jahren arbeitet der Kreisfeuerwehrverband Havelland zusammen mit dem Landkreis und den Havelland Kliniken am Projekt „First Responder im Havelland“, unseren ersten Bericht vom 28.10.2021 findet ihr auf unserer Website.
Nun wurde am Dienstag, den 13.02.2024, das Projekt im Haveltorkino Rathenow einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch einigen Kameradinnen und Kameraden feierlich ihre Urkunde als „First Responder“ überreicht.
Aber was ist ein First Responder überhaupt?
Die First Responder sind Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren aus dem Havelland und sollen im sogenannten „Ersthelfersystem“ die Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft. Damit möchte man bei Herzstillständen oder anderen gefährlichen Erkrankungen die Zeit bis zum Beginn von Wiederbelebungsmaßnahmen verkürzen. Die Kameradinnen und Kameraden erhalten eine 60-stündige Ausbildung, um für solche Notfälle gewappnet zu sein. Ausgestattet werden die jeweiligen First Responder Einheiten der Feuerwehren mit einem speziellen Notfallrucksack und einem Automatisierten Externen Defibrillator, kurz: AED. Diese können bei lebensbedrohlichen Situationen wie dem plötzlichen Herztod überlebenswichtig sein, und sollen deshalb auch in den Ortschaften an gut zugänglichen und zentralen Orten aushängen, um für die Bevölkerung griffbereit zu sein. Unterstützt durch Informationsangebote des Kreisfeuerwehrverbands, werden schon in diesen Wochen die ersten AED’s im Milower Land installiert. Jährlich sterben in Deutschland 65.000 Menschen an einem solchen plötzlichen Herztod. Die AED´s sind die zweite Säule im Ersthelfer-System. Die dritte Säule ist die App „KatRetter“, dort können sich Ersthelfer anmelden um im Ernstfall als erstes vor Ort mit überlebenswichtigen Hilfsmaßnahmen anzufangen.
Dieses gesamte Projekt wird beim Kreisfeuerwehrverband vom Fachausschussleiter Ersthelfersysteme, Rayk Sommer, betreut. Ihm galt besonderer Dank der Redner für die geleistete Arbeit in Organisation und Ausbildung.
Durch dieses ausgefeilte Konzept soll speziell in den ländlichen Regionen im Havelland die Notfallrettung verbessert werden. Dies sei deutschlandweit einmalig, betonte der Landrat Roger Lewandowski (CDU) am Dienstagabend in seiner Rede.
Der Landkreis unterstützt dieses System seit 2023 mit 100.000 Euro, was essenziell für die Arbeit und Aufrechterhaltung des Systems ist.
Der Kreisfeuerwehrverband Havelland, die Havellandkliniken und der Landkreis sind stolz auf das erfolgreiche System, welches in diesem Jahr durch die Beteiligung weiterer Feuerwehreinheiten im Havelland weiter ausgebaut werden soll. Seit Beginn der Ausbildungen im vergangenen Jahr sind nun 193 Einsatzkräfte als „First Responder“ einsatzbereit, und konnten seitdem schon in zahlreichen Einsätzen den Havelländern und Havelländerinnen Hilfe leisten.
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